Mopf oder Zahl? ’98 Mercedes-Benz 500 SL von Norev in 1:18

Andreas A. Berse

 · 12.06.2021

Achtung, Spiegelung: Unten ist als Spiegelbild der Ur-SL des 500ers von Norev zu sehen, darüber der modellgepflegte in der Farbe Schwarz
Foto: C. Hoffmann
Achtung, Spiegelung: Unten ist als Spiegelbild der Ur-SL des 500ers von Norev zu sehen, darüber der modellgepflegte in der Farbe Schwarz

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Wenn du clever bist, kannst du zwei Mercedes 500 SL in 1:18 bauen. Norev weiß, wie das mit nur 31 zusätzlichen Teilen geht.

Der R129 von Mercedes*, das Roadster-Maß der Dinge von 1989 bis 2001, war ein typischer Langläufer im Angebot des Sterns. In den Jahren 1995 und 1998 spendierten die Ingenieure dem 500 SL Modellpflegen, im schwäbischen Jargon „Mopf“ genannt. Das zweite Facelift veränderte den Look des Roadsters deutlich sichtbarer. Das stellte die Entwickler von Norev aus Aachen dreißig Jahre nach dem Debüt dieses SL vor eine sehr interessante Herausforderung: Wie lässt sich ein Mercedes, Baureihe R129, in 1:18 mit beweglichen Hauben und Türen bauen, der beide Versionen, das Urmodell und die Mopf 2, möglichst originalgetreu trifft? Der Antwort versucht diese Geschichte auf den Grund zu gehen. Den Urtyp von 1989 kennen die Leser von MODELL FAHRZEUG aus Heft 2/2020, nun enttarnt unser Magazin weltexklusiv die Mopf 2 von 1998. Und die hat Norev virtuos auf die Spitze getrieben, frei nach dem Motto: Mit dem Zweiten fahren Sie noch besser. Sascha Voss hat die SL-Metamorphose geplant: „Sie müssen schon beim ersten Modell wissen, dass Sie das zweite auch bauen wollen, und sich viele Gedanken über die Konstruktion beider SL-Roadster in 1:18 machen.“

Gehirnschmalz ist dabei das eine, Investitionen sind das andere. Denn exakt 31 von insgesamt 90 Bauteilen in 1:18 sind beim schwarzen SL im modellgepflegten Gewand anders als beim Ur- Typ: die Stoßfänger vorne und hinten, die Sitze vorne und hinten, das Lenkrad, die Türverkleidungen mit ihren Einsätzen, Scheinwerfer-Reflektoren sowie -Gläser, Nebellampen und Rückleuchten, V8-Motor, komplette Auspuffanlage, beide Außenspiegel, Kühlergrill. Ein Drittel der Teile lässt den SL auf den ersten Blick anders aussehen. Bei den Dekorationen, also Bedruckungen und Schablonenlackierungen, herrscht fast Gleichstand: Der ältere SL von 1989 hat 118, der neue 124. Die Kunststoffteile kommen aus sieben verschiedenen Werkzeugen, die wahlweise die Teile für jede Generation fertigen können.

Das gelingt mit speziell konstruierten Umschaltern in der Form. Vier Werkzeuge sind allein den Druckgussteilen vorbehalten. Bedeutet: Mit 40 Prozent mehr Investment kann Norev zwei unterschiedliche Autos bauen. Was beiden gemeinsam ist, sind die Bedruckung exakt dort, wo sich damit „Eindruck schinden“ lässt, und die sorgfältige Verarbeitung der Komponenten bis in die brillante Lackierung hinein. Hier glänzt der schwarze und jüngere SL ganz besonders. Für jeweils 89,95 Euro sind beide verkleinerten R129er fair im Preis. Fazit: Norev zeigt mit seinen Zwillingen jede Menge Grips. Der Neuere von beiden kommt wohl frühestens im November.