Andreas A. Berse
· 13.06.2021
Die Generation J60 machte den Landcruiser zum Millionseller. 40 Jahre nach seinem Debüt kommt der Toyota als 1:18er von Kyosho.
Es gab einmal eine Zeit, da waren Geländewagen keine SUV mit viel Bling-Bling für den Opernbesuch und einer elektrisch öffnenden Heckklappe. Vor genau 40 Jahren fuhren solche Typen vom Band wie der damals nagelneue Toyota Landcruiser mit der optischen Anmutung eines knorrigen Typen mit Sixpack im Jeans-Overall – Chuck Norris auf vier angetriebenen Rädern eben. Aber die Verweichlichung setzte schon damals ein: Es gab, vor allem natürlich für die Amis, erstmals eine Klimaanlage und eine Heizung für den Fond. Wenn Chuck Norris heizen will, reibt er sich die Hände, und der Fond ist warm. Genau mit dieser Landcruiser- Generation wurde der Nippon-Offroader übrigens zum Millionseller. Vielleicht hat dieser Umstand Kyosho dazu bewegt, den J60 – so die interne Bezeichnung – als 1:18- Modell aufzulegen, zunächst einfach in Desert-Beige mit braunem Interieur und mit allen Schikanen. Denn beim Die-Cast-Modell lassen sich alle vier Türen, die zweigeteilte Hecktüre und die Motorhaube öffnen sowie die Vorderräder lenken.
In der Machart erinnert dieses Hammer-Modell an den ersten Range Rover von Almost Real. Bedeutet: Die Bauweise ist extrem aufwendig. Das beginnt schon bei der Detaillierung des Allradantriebs mit Blattfederpaketen am Chassis und Rahmen samt Querstabilisatoren, dem voll – also inklusive aller Nebenaggregate – verkabelten Motor und endet in einer Inneneinrichtung mit kernigem Geländewagen-Aroma. Die Sitze zeigen originalgetreu Oberflächen mit abwaschbarem Charme, der Schaltknüppel hat die Länge eines Spazierstocks und einen kleineren Bruder für das Management des ausgetüftelten Allradantriebs. Die drei Rundinstrumente hat Kyosho klar und brillant skaliert. Noch eines fällt auf: Die Spaltmaße sind so exakt, dass sich die vier Türen und die beiden Hecktüren kaum mit dem Fingernagel öffnen lassen. Ein perfektes Modell zum angemessenen Preis von 225 Euro, das wohl im Dezember 2020 nach Deutschland kommen soll.