Andreas A. Berse
· 16.06.2021
Ab 1971 baut Mercedes 30 Sicherheitsautos namens ESF. Matrix bringt einen dieser „Nummer-sicher“-Daimler in 1:43 und aus Resine.
Drei Dinge definieren Mercedes vom Start weg: überragender Komfort, sprichwörtliche Langlebigkeit und lebensrettende Sicherheit. Zu letzterem Thema startete die Marke mit dem Stern ab 1971 eine ganz neue Initiative, in deren Rahmen in nur vier Jahren mehr als 30 fahrfähige Studien entstanden. Das weiße Experimental- Sicherheits-Fahrzeug, kurz ESF, mit der Nummer 13 liefert Matrix Scale Models jetzt bereits in den Fachhandel aus. Die sehr ungewöhnlich gestylte viertürige Limousine kostet 90 Euro. Während die Showcars, die zu internationalen Messen gestylt wurden, oder Stromlinienfahrzeuge sich auch schon en miniature eine feste Sammlergemeinde erarbeitet haben, fristen Sicherheits- Studien noch ein Mauerblümchen- Dasein, könnten aber auch einmal zum Geheimtipp werden. Clever, dass sich Matrix einen Mercedes für seinen Erstversuch in diesem Metier ausgesucht hat. Das garantiert weltweites Sammlerinteresse, und die Marke mit dem Stern steht wie kaum ein anderer Automobilhersteller für die Idee der aktiven und passiven Sicherheit, gilt als Erfinder der steifen Fahrgastzelle als Überlebensraum beim Unfall. Technisch basierte der ESF13 auf der Baureihe W 114, die von Fans auch liebevoll /8, gesprochen Strich-Acht, genannt wird. Der Wagen hatte fünf Dreipunktgurte mit Gurtkraftbegrenzern, Fahrerund Beifahrer-Airbags, umfangreiche strukturelle Versteifungen, die ihn über 700 Kilogramm schwerer und 55 Zentimeter länger machten als die Serienversion. Seine Premiere feierte der Wagen auf einer Konferenz in Washington im Juni 1972. Die ungewöhnliche Form trifft die Miniatur von Matrix Scale Models mit erstaunlicher Präzision und zeigt auch im Interieur einige Besonderheiten des Experimentalfahrzeugs. Da parkt dann ein echter technischer Meilenstein in der Vitrine.