Andreas A. Berse
· 10.11.2022
Egal ob Kleinserie oder aber Plastikkit: Unser Boxenstopp nimmt alle ausführlich im Kurztest unter die Lupe.
’79 Pontiac Firebird Trans Am
von Revell in 1:8 Das komplett montierte Modell misst 62,4 Zentimeter in der Länge. Noch Fragen? Ja, dieser Pontiac Firebird Trans Am nach dem Vorbildbaujahr 1979 von Revell in 1:8 ist nicht nur wegen seiner üppigen Dimensionen eine große Herausforderung an jeden Bastler. Aber das Zusammenfügen der 154 Teile kann auch sehr lange sehr viel Spaß bringen. Trotzdem: Dieses Projekt ist eher etwas für den erfahrenen Bastler. Die Teile für das Interieur sind in hellem Braun eingefärbt, die für die Karosserie in Grau und die Fahrwerkskomponenten in Weiß.
Chrom- und Klarsichtteile komplettieren den Plastikkit, der 159 Euro kostet. Es handelt sich um eine Wiederauflage, aber die Passgenauigkeit ist immer noch gut. Die Bauanleitung wurde mit vielen wichtigen Hinweisen optimiert, und die Abziehbilder, insbesondere das imposante Adler-Logo in Gold für die Motorhaube, lassen sich hervorragend verarbeiten. Als wichtigste Zutat ist Geduld vom Modellbauer gefragt. Der Motorraum mit V8 ist fein herausgearbeitet. Die eindrucksvolle Uhrensammlung in der Armaturentafel ist eine echte Schau. Schön, dass es diesen Firebird wieder zu kaufen gibt!
Mercedes-Benz SK 1844 LS V8
von Italeri in 1:24 Exakt zehn Jahre – von 1988 bis 1998 – lief der Mercedes-Benz SK, die Schwere Klasse bei den Lkw der Stuttgarter, von den Bändern. 1994 bekam das Nutzfahrzeug ein erstes optisches Facelift mit Deflektoren neben dem Grill sowie eine neue Frontschürze und Kabinenanbauteile, die vor allem die Aerodynamik verbessern sollten. Aus dieser Generation stammt auch der Mercedes-Benz 1844 LS, den Italeri im Maßstab 1:24 als Plastikbausatz nachbaut. Und auch einen fetten V8, der aus mehreren Bauteilen besteht, kann der Bastler unter der kippbaren Kabine des Kits entdecken. Das Fahrwerk wird aus mehreren Rahmenteilen montiert und kommt mit lenkbarer Vorderachse zum Kunden. Die Passgenauigkeit ist nicht immer ganz perfekt, schließlich hat der Basiskit schon einige Jahre auf dem Buckel. Dafür verdient die übersichtliche Bauanleitung ein Lob.
’76 Tyrrell-Ford P34 Formel 1
von Tamiya in 1:12 Als das britische Tyrrell-Team 1975 einen sechsrädrigen Formel- 1-Wagen mit zwei gelenkten Achsen vorne ankündigte, war das eine faustdicke Sensation. Ken Tyrrell ließ seinem Versprechen einen Monoposto folgen, der unter Patrick Depailler beim GP von Schweden sein Debüt gab. Der P34 kommt nun wieder als extrem fein umgesetzter 1:12-Bausatz von Tamiya auf den Markt. Und dieser Kit ist heute noch fast so sensationell, wie es damals das Original war.
Der fertig montierte Monoposto misst knapp 34 Zentimeter in der Länge. Und weil sich die Karosserieverkleidung oberhalb des Cockpits komplett demontieren lässt, sind die technischen Besonderheiten des Sechsrad-F1 auch besonders gut zu erkennen und technisch brillant nachgezeichnet – inklusive der Lenkung der beiden Vorderachsen, die ungewöhnlich kleine Räder trugen. Die Abziehbilder stammen von Cartograf, einer ersten Adresse für Decals, und Tamiya verfeinert seine Neuauflage dieses 1:12- Produkts mit eigens neu entworfenen Fotoätzteilen, die vor allem im Bereich des Fahrwerks und des Motors, aber teilweise auch im Cockpit verbaut werden. Die Passgenauigkeit des nicht mehr ganz neuen Bausatzes ist immer noch hervorragend, die Bauanleitung auch. Da wartet viel Bastelspaß!
Pagani Huayra Starterset
von Airfix in 1:43 Einen echten Supersportwagen bringt die britische Bausatzlegende Airfix jetzt als Starterset in den Fachhandel. Das bedeutet: Neben den 33 Bauteilen gibt es im Karton auch kleine Farbtöpfe aus dem Hause Humbrol für die Bemalung, einen passenden Pinsel und auch eine kleine Tube mit dem optimalen Kleber. Auspacken und gleich loslegen, das steckt hinter der Idee der Startersets von Airfix. Das Coupé der Automobilmarke von Horacio Pagani lief ab 2011 in verschiedenen Versionen bis 2022 von den Bändern und verdient vor allem wegen seiner ausgeklügelten Aerodynamik Respekt. Der 1:43-Kit mit geschlossener Kunststoffkarosserie kommt zwar mit wenigen Bauteilen aus, zeigt aber im Bereich der fein geformten Außenhaut und des auch beim Original luxuriös gestalteten Interieurs alle wichtigen Finessen des clever ausgetüftelten Vorbilds.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Passgenauigkeit der gelieferten Bauteile. Die Klarsichtteile fügen sich gut in die Dachform ein, und selbst die filigran geformten, lang gestreckten Füße der beiden Außenspiegel lassen sich perfekt montieren. Zudem haben die Briten die Karosserie ihres Supersportwagens sehr fein mit den originalgetreu platzierten Fugen versehen. Am Heckabschluss gibt es die vier würfelförmig in der Mitte angebrachten Auspuffendrohre und die im Diffusor versteckte dritte Bremsleuchte. Sehr schön sind Airfix auch die schaufelradartig geschwungenen, vollverchromten Siebenarmfelgen gelungen. Der Verkaufspreis für das Set von 16,99 Euro geht voll in Ordnung.
Mazda RX-7 (SA22C)
von Hasegawa in 1:24 Bald kommt wieder etwas Wankelmut ins Programm des japanischen Bausatzriesen Hasegawa. Die Asiaten kündigen in der Baugröße 1:24 eine Wiederauflage ihres Mazda RX- 7 der allerersten Generation an. Auf den ersten Blick sind die perfekt getroffenen Proportionen des Nippon-Sportwagens mit Zweischeiben- Wankelmotor unter der Haube zu erkennen. Diese bleibt beim Plastikkit aber geschlossen. Dafür hat der Bausatz serienmäßig klappbare Scheinwerfer und lenkbare Vorderräder zu bieten. Zwei Dinge sind wirklich grandios an der Verkleinerung von Hasegawa: Das fein gravierte Fahrwerk zeichnet die Kehrseite des RX-7 mit erstaunlicher Präzision nach, und auch im Cockpit ist das Bemühen, dem Vorbild – einem echten Japanklassiker eben – möglichst nahezukommen, in vielen Details spürbar.
Einziger Wermutstropfen: Leider, aber auch verständlicherweise haben sich die Japaner für einen Rechtslenker entschieden, der auf dem heimischen Markt natürlich besser ankommen dürfte. Bei der Inneneinrichtung setzen die Asiaten zudem auch auf Decals zur Verfeinerung zum Beispiel der Instrumente. Der beigelegte Abziehbilderbogen ist von höchster Qualität. Übersichtlich und treffend aufgeteilt in sinnvolle Baustufen führt die Bauanleitung durch die Montage des Kits. Die Farbhinweise erschließen sich durch einen Nummerncode. Auch Zusatzhinweise, teilweise aber nur in englischer Sprache, helfen beim Zusammenbau weiter. Der macht eigentlich durchweg Spaß, was auch an den sauber gefertigten Bauteilen dieser Neuerscheinung liegt.