Andreas A. Berse
· 08.06.2021
Virtuosen können das Thema Porsche 911 RSR von 1974 in 1:12 auf die Spitze treiben. Hier ist der Beweis!
Ein Wodka-Martini hat drei Bestandteile: Wodka, Martini und eine Olive! Dieser Cocktail hat drei Väter: Ulrich Hakenjos hat den wahrlich nicht simplen 1:12-Kit des Porsche 911 RSR von 1974 der japanischen Model Factory Hiro auf liebenswert verrückte Weise optimiert. Ben Wiesenfarth nahm das Phänomen mit seiner Kamera auf, und Guido Herrmann verdichtete alles zu einem „Heftle“, das 50-mal gedruckt wurde und nun 70 Seiten stark auf dem Schreibtisch des Autors liegt. Den drei „Bilderbuben“ ist damit etwas Einmaliges gelungen. Grafik und Fotos wären aber nichts ohne das, was sie spektakulär einzufangen versuchen. Ulrich Hakenjos treibt mit seinen furiosen Optimierungen die Zahl der Bauteile des Kits – meist in Eigenregie angefertigt und verbessert – auf unfassbare 2450 hoch.
Um das zu erreichen, renderte, drehte, fräste, 3D-druckte, montierte und lackierte der Mann aus Calw, was das Zeug hielt. Der ästhetisch hochwertige Prospekt trägt den Titel „Triebwerk 1“. Und der kommt nicht von ungefähr! Allein der im Original 2,1 Liter große Boxermotor mit Turbo und das passende Getriebe bringen es nach Hakenjos-Tuning auf 958 Bauteile, bevor das Gesamtkunstwerk aus der Box rollen kann. Winzige Schrauben kulminieren in der Pedalerie, die Bremsen sind feinmechanische Kleinodien, die Chronografen-Qualität als Petitesse erscheinen lassen. Und doch gelingt diesem 1:12-Porsche etwas noch viel Schwierigeres: Das Ergebnis ist mehr als die Summe der Einzelteile. Reden wir nicht lange herum, lassen wir den Fotos einfach genug Raum.