Kleinserien-InsiderEs begann auf Facebook

Andreas A. Berse

 · 14.09.2022

Kleinserien-Insider: Es begann auf FacebookFoto: Werk

Der Name dieses niederländischen Spezialisten für Kleinserienmodelle führt heute in die Irre. Denn Panzer-Shop.NL begann zwar mit vorwiegend olivgrün und tarnfarben lackierten Produkten, doch längst finden auch Fans ziviler Fahrzeuge bei der Firma aus Dronten in der Provinz Fevoland sehr spezielle, maßgeschneiderte Bausätze in den drei wichtigen Maßstäben 1:120, 1:160 und 1:220, also passend zu den drei Eisenbahnspurweiten TT, N und sogar Z.

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Eines ist auf jeden Fall sicher: Ohne Facebook gäbe es heute Panzer- Shop.NL nicht. Kevin Boogaard, der Mann hinter diesem Firmennamen, suchte 2019 Fahrzeuge für die Modelleisenbahn, und dabei lag sein Fokus zunächst auf militärischen Vorbildern. Sein Hauptproblem: Das eigene Budget war sehr begrenzt, und deshalb wurde er bei den üblichen Anbietern, die schon auf dem Markt waren, kaum fündig. Also fing er an, selber Modelle zu entwickeln, baute diese zusammen und zeigte sie stolz im Rahmen einer Facebook-Gruppe.

Boogaard erinnert sich: „Als ich die ersten Bilder veröffentlicht hatte, erhielt ich immer mehr Anfragen, ob diese Miniaturen auch irgendwo im Handel erhältlich seien.“ Nun muss man wissen, dass der Mann aus Dronten nicht nur Fan ist, sondern auch ein ausgewiesen kundiger Modellbauer, der sich für sein Hobby bereits erste Kenntnisse im Bereich 3D-Druck angeeignet hatte und diese für seine Modelleisenbahnprojekte immer weiter verfeinerte. Weil es ihm damals in erster Linie um Militärfahrzeuge in der Bau- größe 1:160, also passend zur Spur N, ging, gründete er dann die Firma mit dem Namen Panzer-Shop.NL.

Kevin Boogaard zu MODELL FAHRZEUG: „Doch mittlerweile hat sich unser Programm auch durch die Kundenanfragen gewandelt. Immer wieder wurde ich gebeten, auch andere Projekte in meiner typischen Machart umzusetzen, und mittlerweile sind die zivilen Produkte beinahe schon in der Überzahl.“ Die rasante Entwicklung seiner Firma gibt dem Experten recht. Längst ist ein Unternehmen entstanden, das in 1:120, 1:160 und 1:220 Kundenwünsche aufspürt und umsetzt, die kein anderer Hersteller in Form von Bausätzen realisiert. Und damit sind die Niederländer sehr erfolgreich.

Neben der olivgrünen Materie kümmern sie sich mit ihren Projekten um maßgeschneiderte Nutzfahrzeuge mit häufig sehr individuellen Aufbauten, Sonderfahrzeuge wie zum Beispiel etwa Reisemobile und natürlich auch Pkw- Modelle aus der Youngtimer- oder Oldtimerfraktion. Außerdem sind die Angebote im Vergleich sehr preiswert. Ein Beispiel: Einen Renault R5 hat Panzer-Shop.NL schon für 9,99 Euro im Programm. Für einen Kleinserienanbieter ein Bausatzpreis, der sich sehen lassen kann. Das Pkw-Modell besteht aus nur zwei Teilen, der feingravierten Karosserie und dem Unterboden mit Sitzen und angedockten Rädern, die der Hersteller ebenfalls originalgetreu realisiert hat.

Auf eines legt Kevin Boogaard dabei viel Aufmerksamkeit: „Wenn Sie im 3D-Druckverfahren arbeiten, ist es von entscheidender Bedeutung, welches Harz Sie dabei benutzen. Da haben wir selbst lange nach der besten Lösung gesucht.“ Das optimale Harz verringert zum einen die Nacharbeiten für die Kunden. Zum anderen ergänzt Boogaard: „Unser Harz ist nicht so spröde wie das, das andere Firmen benutzen. Nur dadurch können wir viel feinere Details herausarbeiten.“ Das ist natürlich gerade in den kompakten Maßstäben wichtig, die Panzer-Shop.NL in seinem Programm führt. Boogaard verspricht seinen Kunden: „Wir haben in den letzten drei Jahren ein schnelles Wachstum hingelegt und wollen nicht langsamer werden.“