Kleinserien-InsiderLieblingsfarbe? Eindeutig Rot!

Unbekannt

 · 28.06.2021

Der Auto Avio Costruzioni von 1940 ist einer der ungewöhnlichsten 1:43er von Rare Models und ein Beinahe-Ferrari
Foto: Werk (3)

Das Epizentrum der europäischen Kleinserienanbieter scheint in Norditalien zu liegen. Diesmal führt uns die Reise durch den Kleinserienkosmos in die 8000-Seelen-Gemeinde San Marcello Piteglio in die Toskana. Dort residiert in der Via Statale Mammianese 97er Handarbeitsspezialist Rare Models, für dessen Miniaturen Antonio Pinna verantwortlich zeichnet.

Es ist nicht so wirklich verwunderlich, wenn ein norditalienischer Kleinserienanbieter in seinem exklusiven Programm gerne auf die Farbe Rot setzt. Schließlich haben Alfa Romeo und Ferrari ihre Rennwagen in dieser Farbe lackiert. Das ist auch bei Rare Models (www.raremodels.it) der Fall. Egal ob in der Baugröße 1:43 oder 1:18, hier entstehen Modellautoraritäten der ganz besonderen Art, und viele Vorbilder liefert der Hersteller aus Maranello. Oder, manchmal genauer gesagt, Enzo Ferrari. Denn eines der wunder- schönen 1:43-Projekte, die Rare Models baut, ist der Auto Avio Costruzioni 815 (AAC) von 1940. Hintergrund: Als Enzo Ferrari 1938 mit seiner Scuderia Ferrari die Werkseinsätze von Alfa Romeo übernahm, durfte er für vier Jahre keine Rennautos mehr bauen. Trotzdem konstruierte Alberto Massimino für den „Commendatore“ den AAC für die Mille Miglia 1940 mit einem Reihenachtzylinder unter der langen Nase.

Der Eineinhalbliter mit 74 PS hatte eine Karosserie von Touring, fuhr 170 Stundenkilometer. Beide Wagen fielen beim Großen Preis von Brescia 1940 mit Motor- schaden aus. Diesen dunkelroten Auto Avio Costruzioni baut Rare Models als sehr fein gestaltetes Resinemodell in der Baugröße 1:43 nach. Sofort ins Auge sticht bei dem verkleinerten Zweisitzer die feine Gravur der Karosserie im Bereich der Hauben und ihre makellose Lackierung. Zweiter Hingucker sind die fein dimensionierten Speichenräder des Miniaturrennwagens. Das rechtsgelenkte Interieur glänzt mit fein skalierten Instrumenten und einer haardünnen Zierleiste auf dem Deckel des Handschuhfachs. Viele Dekorationen, wie etwa im Bereich der Umrahmung der transparent verkleideten Scheinwerfer, sind in Fotoätztechnik gestaltet. Die 1:43-Produkte von Rare Models werden im Handel zu Preisen zwischen 165 und 185 Euro angeboten.

Weitere 1:43er nach interessanten Vorbildern sind der ASA „Ferrarina“ von 1966 oder die Ferrari 250 Monza sowie D50. Dem Schweizer Autorennfahrer Rudolf Fischer, der immer- hin achtmal an Weltmeisterschaftsläufen teilnahm, widmet Rare Models sogar eine eigene Modellautoserie. Doch auch im Maßstab 1:18 ist die Firma aus der Toskana aktiv. Rennversionen des Ferrari 430 oder des Typs 512M gehören hier zu den Hinguckern aus San Marcello Piteglio und beweisen, was der Anbieter dank seiner Fähigkeiten alles realisieren kann. In beiden Maßstäben ist Rare Models in der Lage, attraktive Vorbilder sehr fein in Modelle umzusetzen, deren Bauteile aus Resine und Fotoätzkomponenten bestehen und die bis in die letzten Finessen hinein originalgetreu dekoriert sind. Dank dieser Möglichkeiten kann die kleine Firma auch individualisierte Miniaturen für Kunden entwickeln, die ein echtes Unikat ihr Eigen nennen wollen. Das schafft nicht jeder Modellautoproduzent, wohl aber das Team von Signore Antonio Pinna aus San Marcello Piteglio.